Hitze und Kälte
Die Gefahr durch Kälte ist in einem Nistkasten normalerweise gering. Der Klimawandel
macht jedoch heiße Tage im Frühjahr zu einem normalen Ereignis. In dünnwandigen
Nistkästen kann die Temperatur so weit ansteigen, dass die Jungvögel sterben.
Hänge Nistkästen daher nicht in die pralle Sonne. Die Altvögel meiden solche
Kästen ohnehin (wenn sie Alternativen haben). Die wichtigste Schutzmaßnahme sind
dickwandige Nistkästen. Hier liegt ein beträchtlicher Pluspunkt für den
Öko-Nistkasten, obwohl er selbst in praller Sonne ebenfalls leidet und besonders
große Risse entwickelt.
Regenwasser
Im Freien brütende Vögel vertragen Regen, wenn er nicht gerade tagelang dauert, recht
gut. Die meisten Höhlenbrüter, z.B. das Gartenrotschwänzchen, weichen ohnehin auch
auf weit weniger geschützte Plätze aus, wenn sie keine Wahl haben. Das heißt aber
nicht,
dass eindringendes Wasser den echten Höhlenbrütern völlig egal wäre. Offenkundig
undichte Höhlen
werden von echten Höhlenbrütern nur besiedelt, wenn es keine trockene
Alternative gibt.
Der Regenschutz bildete zu Anfang unserer Experimente mit dem Design des Pure Nature
Birdhouse neben der schwierigen Fertigung die größte Sorge. Doch inzwischen wissen
wir:
Die konstruktionsbedingte Möglichkeit von Rissen in der Oberseite des Öko-Nistkasten
gehören zur normalen Beschaffenheit dieses Naturprodukts und sind im Normalfall
keinerlei Bedrohung für die Vogelkinder. Falls Risse entstehen, dann gehen sie in
aller Regel in das Holz hinein, aber nicht hindurch. Spalten entstehen vom Rand her
und erreichen, wegen des
kegelförmigen Schnitts wieder "in der Regel" garnicht den Bereich über der
Bruthöhle. Nur wir Menschen mit unserem Perfektionismus beachten sie. Den
Vögeln sind sie offenbar egal. Siehe auch Hinweise zu Ergänzungen
Wind
Starker Wind kann eine Bruthöhle auskühlen. In der Praxis bedeutsam ist das aber nur
bei den ganz dünnwandigen Bretterhäusern. Eine dicke Wand beim Einflugloch ist ein
perfekter Windschutz.
Windrichtung
Bei uns kommen Wind und Regen meist aus dem Westen. Vögel bevorzugen wahrscheinlich
Nistkästen, deren Einflugloch nach Osten weist. Ob die
Bevorzugung der östlichen Ausrichtung wissenschaftlich wirklich abgesichert ist,
weiß ich nicht. Es kann gut sein, dass auch das wieder nur das Denken von uns
Menschen widerspiegelt. Bei einem langen Einflugkanal wie
bei unserem Öko-Nistkasten regnet es selbst bei starkem Wind ohnehin nicht hinein.
Die Windrichtung könnte aber auch für das Anfliegen und das spätere Ausfliegen der
Vogelkinder eine Rolle spielen.
Wir empfehlen, erstens dieser Richtungsempfehlung zu folgen und zweitens, Nistkästen
nicht zu fixieren, sondern frei hängend anzubringen. Beim Pure Nature Birdhouse ist
die Aufhängeschnur grundsätzlich so angebracht, dass eine Neigung auf der Lochseite
nach unten entsteht, wenn es frei hängt.
Chemikalien
Gut gemeinter Holzschutz und Insektensprays sind für den winzigen Organismus eines
Vogelkinds eine völlig unnötige Belastung. Und auch alles, was nicht nach Holz
riecht, muss eigentlich nicht sein.
Farbe, Leim und die Chemikalien einer Spanplatte erscheinen uns auf den ersten Blick
harmlos.
Hier im Bild siehst Du, dass irgendein Räuber, vielleicht ein Specht, hier sein
Glück versucht hat. Er hat
aufgegeben. Aber ein Teil der Farbsplitter und belasteten Späne wird auch nach innen
zu den Vogelkindern gefallen sein:
Naturschutz auch für andere Tiere
Verzinkte Dachpappennägel überleben Jahrzehnte auf dem Boden, wenn sie einmal aus
einem alternden Nistkasten herausgefallen sind. Das gefährdet noch die Füße Deiner
Enkel. Es gefährdet aber auch Tiere, vor allem solche, die keine Hufe haben, sondern
auf Pfoten
gehen: Hunde und Katzen, Füchse und Marder. Nägel haben im Garten ebenso wie in der
freien Natur nichts zu suchen.
Tödliche Falle
Vogelkinder oder kleine Siebenschläfer müssen den Kasten auch wieder verlassen
können. Verwende deshalb keine glatten Siebdruckplatten, wenn Du selbst einen Kasten
baust, so langlebig diese auch sein mögen. Auch das Sperrholz reiner Deko-Nistkästen
ist recht glatt.
Ganz normale sägerauhe Bretter sind aber für Vogelkinder ebenso wie für Bilche
perfekt.
Mit viel Herzblut
Ein Nistkasten im Garten ist eine sehr emotionale Sache. Viele Menschen verbinden die
Freude am eigenen handwerklichen Geschick mit der Freude am Naturschutz und
investieren viel Herzblut in den Schutz ihrer gefiederten Freunde. Als Dekoration
schenken sie Freude und sind aus dem Garten kaum wegzudenken.
Es wäre aber sehr schade, wenn ein Nistkasten nie besiedelt würde, weil selbst die
einfachsten Regeln der äußeren Optik geopfert wurden. Die meiste Freude hat man doch
immer dann, wenn sich ein Brutpaar findet, das erfolgreich seine Kinder großzieht.
Das wollen wir ermöglichen. Wir freuen uns, wenn das Leben weitergeht.
Hilf mit! Schütze auch Du die Singvögel in Deinem Garten!