
Richtig
füttern!
Siebenschläfer sind Bilche wie Gartenschläfer oder Haselmäuse. Der Siebenschläfer ist der größte Bilch, der in Deutschland vorkommt.
Siebenschläfer sind selten geworden und besonders geschützt. Ihr lateinischer Name ist "glis glis".
Auf der Briefmarke findest Du den englischen Namen: Edible dormouse. Das heißt "Essbare Schlafmaus". Angeblich werden Siebenschläfer in Italiens Süden bis heute gegessen. Die eigentlichen Fressfeinde sind aber Marder und Hauskatzen.
Siebenschläfer nehmen gerne Nistkästen an. Sie benutzen auch herkömmliche Bretter-Nistkästen. Zuweilen wird ihnen das aber zum Verhängnis: Im Herbst, wenn sie Winterspeck angesetzt haben, wird es eng. Sie kommen manchmal nicht gleich durch das Ausgangsloch und strangulieren sich oder verhungern. Wichtig beim Nistkasten ist:
Siebenschläfer nehmen Nistkästen an, die für Singvögel bestimmt sind. Die Gefahr, sich zu strangulieren, muss deshalb bei jedem Nistkasten verhindert werden. Das ist nicht nur wichtig beim Siebenschläfer-Kobel sondern auch bei Singvogel-Nistkästen. Beim Pure Nature Birdhouse kommt deshalb ein weiterer Schutzfaktor hinzu:
Die Bilchschutz-Bohrung ist eine Erweiterung des Einfluglochs von der Innenseite her. Bei (1) siehst Du das Einflugloch. Es könnte z.B. 28 mm Durchmesser haben. Von innen her (2) erweitern wir das Bohrloch auf 40 mm. Das geht problemlos, weil sich der Brutraum nach oben verjüngt. Die Wandstärke ist hier entsprechend groß. Die Unterkante liegt auf der Unterkante des Einfluglochs (3). Dadurch bleibt der hervorragende Schutz vor Mardern vollständig erhalten. Der Bilch nutzt diese Raum-Erweiterung. Er kann sich in wesentlich günstigerer Position festhalten als ohne diese Bilchschutz-Bohrung.
Bei (4) steht außerdem die gesamte Durchmesser-Differenz als Beiß-Kante zur Verfügung. Bilche arbeiten gerne ihre Bauten mit den Zähnen zurecht. Siebenschläfer müssen sich freibeißen können.
Siebenschläfer brauchen fettreiche Nahrung. Im Sommer ernähren sie sich zwar von Knospen und Früchten. Wenn es auf den Winter zugeht, brauchen Sie nahrhafteres Futter. Das wären im Idealfall die typischen Samen von Waldbäumen: Eicheln, Haselnüsse, Kastanien und Bucheckern.
Siebenschläfer gedeihen aber gut auf Streuobstwiesen. Dort scheinen sie mehr als genug Kalorien zu finden. Deshalb: Auf Streuobstwiesen sollte man keine Vogel-Nistkästen mit hohen glatten Wänden aufhängen. Darin können sich Siebenschläfer strangulieren!
Man sagt den Siebenschläfern nach, sie würden gelegentlich auch Vogeleier oder kleine Vögel fressen. Das wird bei der ersten Brut die Ausnahme sein. Wenn die Singvögel die ersten Jungen aufziehen, ist der Siebenschläfer noch im Winterschlaf. Es geht wahrscheinlich auch weniger um Nahrung. Es geht um die neue Siebenschläfer-Wohnung, die von Vögeln belegt ist. Wir kommen gleich darauf zurück.
Wer bisher nur Singvogel-Nistkästen aufgehängt hat, brauchte nicht über die Nahrungsquellen nachdenken. Aber Siebenschläfer können nicht fliegen. Sie müssen da leben, wo sie auch Nahrung finden.
Große Gärten mit entsprechendem Nahrungsangebot oder Streuobstwiesen sind gute Plätze für Siebenschläfer-Kobel. Das gesamte Revier des Siebenschläfers ist drei bis vier Hektar groß. Der Siebenschläfer-Nistkasten sollte in etwa zwei Metern direkt an einem Baumstamm hängen. Siehe aber mehr dazu beim Thema "Bilche" .
Siebenschläfer belegen auch Singvogel-Nistkästen. Sie schlüpfen sogar in die nur 28 mm großen Einfluglöcher bei den Blaumeisen-Kästen. Das kann zu Brutverlusten bei den Singvögeln führen.
Vereinfacht gesagt: Der Siebenschläfer ist kein ausgesprochenes Raubtier, das gezielt junge Vögel jagt. Er sucht im Wesentlichen eine Wohnung. Trotzdem schade, wenn Jungvögel verloren gehen. Betroffen ist in der Regel erst die zweite Brut der Meisen.
Siebenschläfer-Kobel werden so gebaut, dass sie möglichst nicht von Vögeln belegt werden. Wenn der Siebenschläfer eine solche Wohnung ohne Singvögel darin findet, ist er glücklich. Er zieht einfach ein.
Beim Bilche-Kobel kommt es also nicht auf besondere Bedürfnisse an. Deshalb gibt es auch unterschiedliche Bauformen. Wir wollen einfach nur allen eine Chance geben und die Bewohner auseinanderhalten. Das funktioniert nie ganz perfekt. Das ist Natur selten. Aber wenn kein extremer Mangel an Nistkästen herrscht, funktioniert es gut genug.