Warum überhaupt ein spezieller Siebenschläfer-Kobel?
Siebenschläfer belegen auch Singvogel-Nistkästen. Sie schlüpfen sogar in die nur 28 mm
großen Einfluglöcher bei den Blaumeisen-Kästen. Das kann zu Brutverlusten bei den
Singvögeln führen.
Vereinfacht gesagt: Der Siebenschläfer ist kein ausgesprochenes Raubtier, das gezielt
junge Vögel jagt. Er sucht im Wesentlichen eine Wohnung. Trotzdem schade, wenn Jungvögel
verloren gehen. Betroffen ist in der Regel erst die zweite Brut der Meisen.
Siebenschläfer-Kobel werden so gebaut, dass sie möglichst nicht von Vögeln belegt werden.
Dann passiert einerseits den Vögeln nichts. Wenn der Siebenschläfer eine solche Wohnung
ohne Singvögel darin findet, ist er
glücklich. Er zieht einfach ein.
Andererseits: Bilche, auch der Siebenschläfer, überwintern gelegentlich in ihren
Sommerquartieren, statt sich in eine Erdhöhle zurückzuziehen. Das ist schon lange so,
könnte aber durch die Klimaerwärmung zugenommen haben. Siebenschläfer sind im
Winterschlaf wehrlos. Da sollten möglichst keine Vögel zu Besuch kommen.
Unser Siebenschläfer-Kobel hat den Eingang von unten. Die meisten Vögel sind allein
dadurch ausgeschlossen. Im Inneren hat der Kobel ein "Vorzimmer". Die eigentliche
Wohnhöhle liegt im größeren Hinterzimmer. Das macht den Kobel äußerst sicher und
schließt Belegung durch Vögel weitestgehend aus.
Warum kein durchgehender langer Eingangstunnel? Bilche verdoppeln über den Sommer ihr
Gewicht und müssen sich freibeißen können, wenn sie zu dick werden. Mit der
Vorzimmer-Konstruktion ist das ganz einfach. Mit einem Tunnel wäre es unmöglich.
Ein Bilche-Kobel ist gut, wenn die Trennung möglicher Bewohner funktioniert. Dazu eignen sich
unterschiedliche Bauformen. Andere Bewohner, Baumläufer etwa, fernzuhalten, funktioniert nie
ganz perfekt. Das ist Natur selten. Aber wenn kein extremer Mangel an Nistkästen
herrscht, funktioniert es gut genug.