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Das
Rotkehlchen

So schützt man
Rotkehlchen im Garten

Rotkehlchen

Das Rotkehlchen,
unser beliebtester Singvogel

Rotkehlchen sind gern in der Nähe des Menschen. Sie freuen sich, wenn wir mit der Hacke im Garten erscheinen. Der Grund ist einfach: Sie erhoffen sich zurecht Boden-Insekten als Beute. Unter sich sind Rotkehlchen wenig gesellig. Am Futterhaus sieht man meist nur eines zur gleichen Zeit. Aber uns Menschen mag das Rotkehlchen durchaus.

Rotkehlchen suchen ihr Futter am Boden. Naturbelassenes Unterholz und abwechslungsreiche Gärten helfen.

Auch das Nest ist meist am Boden, oft auch in Höhlen im Bereich von Baumwurzeln. Andere Arten aus der Gattung der Sänger leben ähnlich. Sie brüten im Bodenbereich und fressen Insekten. Zu den "Erdsängern" zählt man auch die Nachtigall, den Grauschnäpper oder den Zwergschnäpper. Die meisten sind Halbhöhlenbrüter.

Halbhöhlenbrüter suchen sich keine enge Höhle und burgartige Festung wie die Meisen. So verzichten sie einerseits auf Sicherheit. Das gleichen sie aus durch gute Verstecke und häufigere Bruten. Bei den aufgezählten Vogelarten sind das bevorzugt versteckte Nistplätze in Bodennähe. Das braucht eine dichte Vegetation. Im Rasen finden sie das nicht.

Dickicht

Nun ist ein Brennnessel-Dickicht unter Gärtnern wenig beliebt. Aufgeräumte Gärten machen deshalb unsere Hilfe erforderlich. Doch wie kann man dem Rotkehlchen eine gute Nistgelegenheit verschaffen?

Das Rotkehlchen, wie auch viele andere Nischenbrüter, nimmt gerne Nistkästen für Halbhöhlenbrüter an. Vom Rotkehlchen weiß man, dass es einerseits recht flexibel ist. Bei der Größe des Eingangs verhält es sich nicht nach Lehrbuch. Bretterkästen mit nur halber Frontseite kommen ebenso in Frage wie viel kleinere ovale Löcher. Und mit der Höhe über dem Boden? Das Rotkehlchen besucht ja auch Futterhäuser auf Balkonen. Es nistet auch mal deutlich oberhalb Katzenreichweite, zwei Meter und mehr. Aber es bevorzugt im Allgemeinen

  • niedrig hängende Nistkästen
  • ab 50 cm² Lichteinfall
  • wenig direkte Sonneneinstrahlung ins Nest
  • ein gutes Versteck

Rotkehlchen, lat. Erithacus rubecula

Wo nistet das Rotkehlchen am liebsten?

Rotkehlchen mögen Gärten gerne so, wie die Menschen sie nicht mögen. Brennnesseln und Dornengestrüpp braucht es nicht überall, aber da und dort eine solche Ecke, das ist sehr hilfreich. Das Nest des Rotkehlchens wird man, wenn man es überhaupt entdeckt, bevorzugt an eben solchen Stellen in Bodennähe finden.

Eine geringe Höhe ist aber nicht zwingend. Unser eigener Garten hätte die perfekten Voraussetzungen für bodennahe Brutplätze. Doch auch da konnte ich schon eine Brut in fast drei Metern Höhe beobachten. Geländeform, Bebauung und Vegetation spielen natürlich auch immer eine Rolle. Und natürlich die Häufigkeit, mit der streundende Katzen in der Nähe sind.

Nistkästen für Halbhöhlenbrüter hängt man möglichst etwas versteckt auf. Die Befestigung an einem Baumstamm ist wenig geeignet. Da kommen alle Räuber gut hin und der Weg auf den Baum führt dann immer am Nistkasten vorbei.

Rotkehlchen haben bis zu drei Bruten. Damit gleichen sie aus, dass durch Brüten in Bodennähe viele Jungvögel Räubern zum Opfer fallen. Sie beginnen schon im März und die letzte Brut ist im Juli. Den Standort des Nestes wechseln sie ab. Möglicherweise bereiten sie neue Nester schon vor, während die letzten Jungvögel noch garnicht ausgeflogen sind. Selbst beobachtet habe ich das allerdings noch nicht.

Rotkehlchen-Nistkasten

Warum ausgerechnet
ein Birnen-Symbol?

Die übliche Grundform von Rotkehlchen-Nisthilfen ähnelt Meisen-Nistkästen. Statt eines genau bemessenen 32-mm-Lochs braucht es aber deutlich mehr Licht. Wer wenig Aufwand möchte, lässt einfach die ganze obere Hälfte der Frontplatte weg. Wer mehr Mühe investieren will, wählt eine "ovale" Form. In der Praxis ist das oft ein Rechteck mit gerundeten Ecken. Ein gutes Maß wäre gegen 10 cm hoch und 5 cm breit. Man sieht gelegentlich Kästen mit zwei solchen Öffnungen nebeneinander, um mehr Licht zu schaffen. Die Lichtöffnung sollte insgesamt ab etwa 50 cm² betragen. Zum Vergleich: Das Einflugloch einer Blaumeise hat nur etwa 6 cm².

Doch warum die Form der Birne?

  • Das Rotkehlchen benutzt keine ehemaligen Spechthöhlen wie etwa die Meisen. Es bevorzugt keine runden Eingänge. Das Rotkehlchen scheint ovale, jedenfalls vom Kreis abweichende Formen vorzuziehen
  • Größe und Form des Birnensymbols passen hervorragend zu den Licht-Erfordernissen des Rotkehlchens. Die Verengung nach oben hat hier ihren Sinn: Sie reduziert die direkte Sonneneinstrahlung ins Nest. Das "Blatt" an der Birne ist schmaler als die Wand dick ist. Das ist wichtig für den Sichtschutz und verhindert direkte Sonneneinstrahlung. Das Blatt folgt außerdem der Rundung der Bruthöhle. So kommt das Licht nicht nur aus einer Richtung
  • Ein Rotkehlchen wird keine Birne mit einem anhängenden Blatt erkennen. Es sieht eine unregelmäßige Form. Unregelmäßige Formen tarnen besser als präzise industrielle Produkte. Kreise sind in der Natur recht häufig. Regelmäßige Rechtecke mit gleichmäßig gerundeten Ecken kommen dagegen in der Natur nicht vor. Tarnung ist allen Singvögeln wichtig
  • Den Rotkehlchen ist die Form ansonsten egal. Wir können wählen, was uns selber gefällt. Dann sind vielleicht mehr Menschen bereit, einen Nistkasten aufzuhängen. Der Rotkehlchen-Nistkasten kann als originelle "Geschenkverpackung" dienen, z.B. für eine Flasche Williams-Christ Edelbrand
Rotkehlchen-Nistkästen sollten etwas versteckt angebracht werden

Einen Rotkehlchen-Nistkasten verstecken!

Ein Rotkehlchenhaus hilft, doch wirklich räubersicher ist es nie. Natürlich will man einen Nistkasten möglichst im naturgemäßen Lebensraum des Rotkehlchens anbringen. Das wäre dann, wie gesagt, irgendein Gestrüpp aus Brennnesseln, Dornen, Efeu und so weiter. Selbst wenn man das im im Garten hat, ist vielleicht schwer, die Bruthöhle dort anzubringen. Vielleicht helfen ein paar Hinweise:

Eine der Möglichkeiten ist das Abhängen an einer Aufhängeschnur. Also vom Ast eines Baumes in irgendeine Art Brennnesselgestrüpp hinein. Das erschwert vor allem Katzen die Entdeckung und den Zugang.

Was fast immer irgendwie möglich ist: Verstecken. Schon ein wenig Reisig, wie auf dem Foto, bringt viel. Die Bruthöhle ist für Räuber viel schwerer zu entdecken. Und keine Angst: Das Rotkehlchen findet Deinen Nistkasten.

Und noch ein Tipp: Die Bruthöhle sollte auch von oben möglichst schlecht einsehbar sein. Der Schutz vor Falken oder Elstern ist dem Rotkehlchen wichtig. Bei leichter Einsicht von oben wird es Deine Nisthilfe nicht beziehen. Das gilt auch für andere Nischenbrüter.

Hauskatze

Auf den Boden?

Zur Not könntest Du eine Rotkehlchen-Nisthilfe auch in einem Gestrüpp auf den Boden stellen. Am besten auf einen Stein, damit es nicht gleich verrottet. Und bitte so, dass die Öffnung etwas nach vorne geneigt ist. Ein Rotkehlchen würde das durchaus als Brutplatz in Betracht ziehen. Besser als nichts wäre es allemal. Aber da muss dann das Umfeld wirklich passen. In einem Garten mit Katzen ist das keine gute Idee.

In typischen Wohngegenden mit Gärten ist die Katze das häufigste Raubtier. Aber es ist nicht das Einzige. Auch Füchse und Marder trauen sich durchaus in die Nähe der Menschen.

Wiesel

Aber noch ein Raubtier ist sehr gefährlich für Vögel, die am Boden brüten: Das Mauswiesel. Auch das Mauswiesel kommt in Menschennähe häufig vor. Auf der Jagd bewegt es sich unermüdlich und erkundet jede Ecke Deines Gartens.

Das Mauswiesel ist allerdings ein Raubtier, das man relativ leicht von den Küken des Rotkehlchens fernhalten kann. Der Grund: Es verlässt nur ungern den Erdboden. Zwar zählt es auch jeden Steinhaufen oder Holzstapel als Erdboden. Aber ein Nistkasten, der hängt, und sei es auch in Bodennähe, bietet bereits erheblichen Schutz. Bäume und Sträucher erklimmt das Mauswiesel in der Regel nicht.

Mach Dir also bitte die Mühe und hänge den Nistkasten auf. Dann ist wenigstens eine der vielen Gefahren für das Rotkehlchen gebannt.

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