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Vögel richtig füttern

Kompromisslos ökologisch

Vögel brauchen Nahrung

Warum Singvögel füttern?

Vögel fliegen und brauchen viel Energie. Blaumeisen müssen jeden Tag fast ein Drittel Ihres eigenen Körpergewichts fressen. Pech, wenn es überall nur Rasen, Pflaster und exotische Ziersträucher gibt.

Die Eingriffe des Menschen haben die Nahrungsgrundlage der Singvögel vielfach zerstört. In der Landwirtschaft und selbst in vielen Wäldern überwiegen Monokulturen. Die Landschaft ist ausgeräumt. Tagtäglich wird mehr Natur durch Beton und Asphalt ersetzt. In den Gärten finden wir keine heimischen Naturpflanzen, sondern Rasen und exotische Zierpflanzen.

Mit drei Futterquellen helfen

Hilfe kommt nicht nur von den Plastiktüten mit Winterfutter aus dem Supermarkt. Wir haben drei naheliegende Möglichkeiten. Und denke auch an die Vogeltränke:

  • Futter kaufen und verteilen
  • Geeignete Naturblumen säen
  • Geeignete Sträucher pflanzen
  • Wasser bereitstellen
Sommerblumenmischungen gibt es auch für Singvögel. Sehr gut ist die Mössinger Singvogelmischung

1. Naturblumen

Wunderschöne Blütenpracht und gleichzeitig wertvolle Samen für die Singvögel. Garten kann mehr sein als nur Rasen und Rhododendron. Mach mit. Selbst mit einen kleinen Balkon kannst Du ein Stück Verantwortung für die Natur übernehmen. Du kannst für Bienen, Schmetterlinge und Singvögel ein kleines Paradies zaubern.

Worauf kommt es an?

Das Blühfenster: Gärtner sprechen bei Sommerblumenmischungen vom Blühfenster: Singvögel brauchen nicht drei Wochen Blumenpracht und dann nichts mehr. Eine artenreiche Mischung blüht von vier Wochen nach der Aussaat bis zum ersten Frost. Auch Vogelfreunde sagen Blühfenster, meinen aber "Samenfenster" oder "Futterfenster". Wir wollen Singvögel mit unterschiedlichen Bedürfnissen über einen langen Zeitraum unterstützen.

Blumenmischungen weisen enorme Preis- und Qualtitätsunterschiede auf. Darauf kommt es an:

  • Vielfalt: Viele Blumensorten, also eher 50 als 15
  • Langes Blühfenster
  • Ölhaltige Samen
  • Im Herbst Pflanzenreste stehen lassen und erst im Frühjahr neu aussäen

Lass Dich auch nicht blenden von den versprochenen Flächenangaben: Eine artenreiche Blumenwiese braucht nicht 1 Gramm Samen pro m², sondern eher 5 Gramm. Am besten mischt man den Samen erst mal mit etwas Sand oder feinem Sägemehl. Dann ist er viel leichter gleichmäßig auf die Fläche zu verteilen.

Blumenwiese für Insekten

Es gibt auch Blumenmischungen für Schmetterlinge oder Bienen. Schmetterlinge bevorzugen Blumen mit kräftigen Farben. Bienen brauchen Pflanzen, die Nektar bereithalten. Die Begonien auf dem Balkon haben das zum Beispiel gerade nicht. Warum eigentlich nicht Margariten oder Himbeeren als Balkonpflanze?

Brombeeren

2. Hecken

Feldgehölze, Streuobstwiesen, Hecken, Sträucher, Dornengestrüpp: Was uns Menschen leider zu oft im Weg ist, ist Lebensraum der Singvögel. Beeren und Früchte sind eine wichtige Nahrungsquelle. Heimische Tiere brauchen heimische Gehölze. Haselnuss und Eiche wachsen in Mitteleuropa seit Jahrtausenden. Tausende verschiedene Tiere nutzen sie als Nahrungsquelle. Bei Zierpflanzen vom anderen Ende der Welt ist das nicht so.

Vögel brauchen wie wir Menschen eine Vielzahl von Stoffen zum Leben. Rotkehlchen beispielsweise sollen nur da vorkommen, wo auch das Pfaffenhütchen wächst. Vorsicht im Garten: Für uns Menschen ist es tödlich giftig. Für alle diese Stoffe zu sorgen, geht nur, indem wir Sträucher pflanzen. Da und dort sollten wir eine Ecke der Natur überlassen.

Gut für die Vögel: Felsenbirne, Gemeiner Schneeball, Holunder, Sanddorn, Schlehe, Wildrosen, Kornelkirsche, Pfaffenhütchen.
 

Rosen liefern den Singvögeln Hagebutten

Übrigens: Rosen schützen Singvögel durch ihre Dornen gegen Katzen. Wer die Hagebutten stehen lässt, gibt Vögeln Nahrung.

3. Füttern am Futterhaus

Was füttern?

Singvögel brauchen zuallererst genug Energie. Den Körnerfressern, die bei uns überwintern, ist mit einfachen Sonnenblumenkernen schon gut geholfen. Es müssen genug davon da sein. Das ist meist wichtiger als eine bestimmte Diät aus irgendwelchen speziellen Körnermischungen.

Es gibt auch "Weichfutterfresser", die bei uns überwintern. Dazu zählt insbesondere das Rotkehlchen. Gute Weichfuttermischungen sind relativ teuer. Ich empfehle daher: Nutze ein separates sperlingsabweisendes Futterhaus für Weichfutter. Dann reicht das Futter um ein Vielfaches weiter. Auch die teureren Mischungen haben ihre Abnehmer und Du kannst einen wertvollen Naturschutzbeitrag leisten. Sperlinge sind an anderer Stelle mit Sonnenblumenkernen bestens bedient.

In städtischen Gebieten sind oft nur die häufig vorkommenden Vogelarten zu sehen. Dann passt "Standardfutter" immer. In offeneren Gebieten oder gar am Rande der Feldflur trifft man auch seltenere Arten an. Es soll Gärten geben, die von bis zu 70 Vogelarten besucht werden. Örtliche Naturschutzvereine können Tipps geben, ob in Deiner Umgebung spezielles Futter für spezielle Vogelarten Sinn macht.

Körnerfutter und Fettfutter

Es gibt zwei einigermaßen kostengünstige Formen des Futterangebots. Sie bieten einer Vielzahl von Vögeln eine gute Versorgung:

  • Körnerfutter, im Wesentlichen Sonnenblumenkerne oder Erdnusskerne
  • "Meisenknödel", Kugeln mit Fett und Proteinen

Geschälte oder ungeschälte Sonnenblumenkerne?

Für die Vögel macht das wenig Unterschied. Geschälte Kerne sind teurer, aber dafür musst Du ja auch keine Schalen bezahlen. Echte Vorteile geschälter Kerne sind:

  • Der Fressvorgang ist schneller. (Manche Vögel, etwa Grünfinken, bleiben gerne direkt an der Futterquelle sitzen, während Meisen mit einem erbeuteten Korn sofort wegfliegen) Mehr Vögel kommen zum Zug. Weniger Stress
  • Keine Schalen auf dem Boden unter dem Futterhaus
  • Du brauchst weniger Platz für die Lagerung
  • Eine Füllung des Futterrohrs reicht weiter
  • Auch Vogelarten, die keine Körner knacken können, haben ihre Chance

Wie anbieten?

Verwende am besten Futterrohre oder die schmale Bauform unseres Pure Nature Futterhauses, um die Verbreitung von Krankheiten zu vermeiden.

Bei Meisenknödeln sollte man auf Angebote mit Netzen und Folien verzichten. Verwende lose Knödel und biete sie in einem speziellen Spender an. Da gibt es Gitterrohre und Drahtspiralen, die sich beide gut eignen.

Futterhäuser sind keine Spielzeuge

In manchen Gärten gibt es wirklich prächtige Futterhäuschen. Kinder sind begeistert von der Natur direkt vor dem Fenster. Wir alle freuen uns, wenn wir unseren gefiederten Freunden über den Winter helfen können. Aber Futterhäuschen sind kein Spielzeug. Die Tiere sind echt. Achte vor allem auf

  • Sicherheit vor Katzen: Unerreichbar und in überschaubarer Umgebung
  • Vermeiden von Krankheiten: Futterstelle sauber halten
  • Vermeiden von Krankheiten: Vögel dürfen nicht im Futter stehen können
  • Gesundes Futter: Keine Reste von Menschennahrung, kein Salz etc
  • Vermeidung von Streit und Stress: Mehrere Futterstellen mit Abstand
  • Abstand vom Haus, insbesondere von Fensterscheiben wegen der Unfallgefahr

Durchzugsvögel füttern

Es gibt viele Vögel, die in Frühjahr und Herbst auf Durchreise sind. Manche ziehen bis nach Afrika. Andere suchen vielleicht nur schneefreie Gegenden in tieferen Lagen. Zumindest außerhalb der städtischen Zentren findet man sie auch in Menschennähe. Girlitze und Schwanzmeisen sind Beispiele aus unserem Garten. Sie kommen zuverlässig immer wieder. Aber eben höchstens für ein paar Tage.

Verblüffend ist, wie zielsicher sie dann trotzdem die angebotenen Futterhäuschen finden. Da lohnt sich ein waches Auge. Und während der Durchzugszeiten zu füttern, ist ein sinnvoller Beitrag. Die Nachfrage ist da.

  • Frühling: Februar bis Mai, Schwerpunkt März bis Anfang April
  • Herbst: August bis Anfang November, Schwerpunkt September/Oktober

Was kann man konkret für Durchzugsvögel tun?

  • Überraschungsgäste brauchen Vielfalt: Körnerfutter + Insektenfutter anbieten
  • Natur: Heimische Sträucher pflanzen, artenreiche Blumenwiesen anlegen
  • Kulturland-Wiese zum passenden Zeitpunkt mähen, verbessert Zugang zu Regenwürmern
  • Naturwiesen/Blühflächen mit vielfältigem Samenangebot stehen lassen
Futterhäuschen für Singvögel

Pure Nature Futterhaus

Auch ein Futterhäuschen lässt sich ohne Metall, Plexiglas und Beton produzieren. Einfach nur aus Holz. Wie das Pure Nature Birdhouse.

Vögel brauchen keine Plexiglas-Scheibe, um zu sehen, ob noch Futter im Rohr ist. Und uns Menschen sollte die Natur die paar Schritte wert sein. Man kann ja einfach hingehen und nachschauen. Denn Plastik bedeutet wie Metall einfach nur unnötiges CO₂. In der Natur hat Plastik nichts zu suchen.

Gut für die Vögel: Das Futter ist im Inneren vor Schnee und Regen gut geschützt. Vögel können nicht ins Futter stehen. Und die beiden Futtertröge sind an gegenüberliegenden Enden: Kein direkter Sichtkontakt und kein Stress für konkurrierende Vögel.

Am Futterhaus ist Hygiene wichtig. Vor allem wer auch über den Sommer füttert, sollte Vogelkrankheiten minimieren helfen. Von Vögeln berührte Stellen sollte man im Sommer häufig reinigen. Das kannst Du auch bei Holz sehr wirksam einfach mit heißem Wasser tun.

Kommen zu viele Vögel? Ständig Streit und Stress? Diese Bauform ist nicht sperlingsabweisend. Daher ist hier viel Betrieb. Nutze als separates sperlingsabweisendes Futterhaus unser Modell "Rotkehlchen". Es gibt scheueren Vögeln wie Rotkehlchen (Rotkehlchen brauchen Weichfuttermischungen) bessere Chancen. Der Abstand zur Sperlings-Futterstelle sollte mindestens 1,5 m, gerne deutlich mehr, betragen.

Zu den Produkten: Nistkasten für Singvögel und Bilche, Futterhäuser und mehr

Singvogelfutter in Papiersäcken einkaufen

Bei Vogelfutter gibt es enorme Preisunterschiede. Insbesondere kleine Gebinde von ein, zwei Kg sind verhältnismäßig teuer. Deshalb lohnen sich Preisvergleiche und gemeinsame Einkäufe mit Freunden oder Nachbarn. Hinzu kommt, dass gerade die kleinen Gebinde wenig umweltfreundlich sind. Häufig sind das Plastikpackungen. Dagegen gibt es 25-Kg Gebinde in Papiersäcken. So entsteht erheblich weniger Abfall bezogen auf die eingekaufte Futtermenge.

Die Preisunterschiede gibt es auch bei den "Meisen"-Knödeln. Kleine Gebinde in der Nähe der Supermarktkasse sind teuer. Mit einem großen Karton ohne Plastiknetze oder Folie kann man günstiger einkaufen.

Nur Sonnenblumenkerne oder lieber Mischfutter?

Lebst Du in der Stadt an einer Stelle mit wenig natürlichem Futterangebot? Dann ist das leider teurere Mischfutter besser. Auch Sonnenblumenkerne liefern schließlich nicht alles, was ein Singvogel an Vitaminen und Mineralien braucht. Gibt es dagegen viele Natursträucher in der Gegend? Dann gib einfach mehr Energiefutter ins System. Dafür sind Sonnenblumenkerne preiswert und gut. Und es ist vielen Vögeln wirklich geholfen. Was die Singvögel sonst noch brauchen, finden sie woanders.

Wo und wann einkaufen?

Die Preise für Vogelfutter sind recht unterschiedlich und sie schwanken. Es lohnt sich, sich erst mal ein Bild über die aktuelle Preislage zu verschaffen. Das geht gut im Vogelfuttersegment von Amazon .

Im Sommer ist es einfacher, im Versandhandel einzukaufen und die Preise sind oft niedriger. Sobald der Winter naht, gibt es aber auch ein großes Angebot. Supermarkt, Baumarkt und Tierfutterhandel sind im Wettbewerb. Allerdings setzt der Handel da gerne auf Spontankäufe. Man versucht gerne, uns ein paar Euro mehr aus der Tasche zu ziehen.

Wie lagern?

Fettfutter, also die Knödel, wird bei langer Lagerung irgendwann ranzig. Deshalb bitte keinen Mehrjahresvorrat anlegen. Möglichst kühl, trocken und sicher vor Nagetieren und Insekten lagern. Geschälte Sonnenblumenkerne halten weniger lang als ungeschälte.

Wann füttern?

Vögel haben nicht nur bei Schnee und Eis Hunger, sondern das ganze Jahr über. Während die Jungen großgezogen werden, ist leichter Zugang zu Futter viel wert. Auch die Kinder mancher Vogelarten brauchen allerdings Insekten als Futter. Körner werden in der Fütterungszeit nur für die Ernährung der Vogeleltern gebraucht.

Manche Naturschützer raten davon ab, Vögel ans Füttern zu gewöhnen. Aber ehrlich gesagt: Wir haben unsere Singvögel an Beton und Teerflächen, an Gift und an Edelrasen gewöhnt. Da wird es nicht schaden, wenn wir woanders wieder kleine Chancen für sie eröffnen.

Reviere

Wer ganzjährig füttert, wird feststellen, dass im Sommer z.B. weniger Meisen zum Futterrohr kommen als im Winter. Das liegt daran, dass Singvögel während der Brutzeit streng auf ihre Reviere achten.

Es hilft, mehrere Futterrohre und Vogelbäder an verschiedenen Ecken des Gartens anzubieten.

Wo füttern?

Wo es keine Katzen gibt, könnte man Futter einfach zwischen Sträucher und Gras werfen. Vögel finden das, Mäuse und Ratten aber auch. Besser sind Futterhäuschen oder Futterrohre, denn diese schützen das Futter vor Regen und Schnee.

Futterhäuschen sollten für Katzen unerreichbar sein, z.B. auf einem Pfahl stehend oder an einem Baum hängend.

Bei jedem Futterrohr oder Futterhäuschen fallen auch Körner auf den Boden. Sie werden von den Vögeln auch von dort restlos aufgesammelt. Oft tun das die Sperlinge in der Gruppe und mit "Wächter". So sind sie einigermaßen sicher. Aber natürlich es es gut, wenn der Platz unter dem Futterrohr gut einsehbar ist. Katzen sollten keine Gelegenheit haben, sich anzuschleichen.

Selbstgebaute Futterhäuschen

Futterhäuschen haben, nicht nur für Kinder, einen großen emotionalen Wert. Auch als "Großvater-und-Enkel-Bauprojekt" sind Futterhäuschen geeigneter als Nistkästen. Man kann das Naturerlebnis ohne jeden Zeitverzug erzielen.

Wichtig ist aber:

  • Wähle für Dein Futterhäuschen eine Bauform, die es den Vögeln nicht erlaubt, im angebotenen Futter zu stehen
  • Wähle einen Aufstellort, der nicht nur vom Wohnzimmerfenster gut zu beobachten ist, sondern der auch sicher ist vor Katzen
  • Wähle eine Bauform, die den Kontakt der fressenden Vögel untereinander minimiert

Krankheiten vermeiden

Füttern ist schädlich, wenn alle Vögel zusammenkommen und Krankheiten übertragen. Deshalb muss man

  • Gedränge vermeiden: Futter an mehreren Stellen gleichzeitig anbieten
  • Kot vermeiden: Vögel sollten nicht in einem offenen Futterhäuschen stehen können. Ideal sind Futterrohre.

Für alle Vögel

Am Futterrohr sind manche Vögel nie zu sehen, die sonst regelmäßig ans Futterhaus kommen. Amseln oder die großen Kernbeißer und Spechte tun sich damit schwer. Sperlinge, Meisen oder Finken können sich dagegen problemlos festhalten . Wichtiger als die edle Stahl-Optik ist beim Futterrohr deshalb die Bauform. Unterschiedliche Sitzmöglichkeiten können auch größeren Vögeln eine Chance verschaffen.

Eichhörnchen

Für Eichhörnchen hält man gerne Nüsse bereit: Doch sie naschen gerne auch mal von Sonnenblumenkernen. Eichhörnchen kommen mit jedem Futterrohr zurecht. Sie hängen sich einfach kopfüber daneben und bedienen sich.

Brombeeren

Insektenfutter

Es gibt auch teures tierisches Futter für Singvögel. Sind getrocknete Insekten und Mehlwürmer für Wildvögel ein sinnvolles Futtermittel?

Einerseits ist es so: Wer Fliegen und Stechmücken mag, der sollte keinen Nistkasten für Meisen aufhängen. Ein Brutpaar vertilgt im Jahr 50 kg Insekten. Und eine Stechmücke wiegt gerade mal 2 Milligramm. Als Futter für Vogelkinder werden Insekten dringend gebraucht.

Wild lebende Singvögel brauchen aber mehr als Aas. Und Jungvögel müssen kennenlernen, was sie später jagen sollen. Wann kann Insektenfutter für Meisen sinnvoll sein?

  • nur während Jungvögel gefüttert werden
  • wenn sehr viel Regen die "Insekten aus der Luft wäscht"
  • in Umgebungen mit extrem wenig Natur und Insekten

Amseln und Rotkehlchen stehen durchaus auf Mehlwürmer als Winterfutter. Wer sie verwöhnen möchte, kann das tun. Doch alle Singvögel, die im Winter auf Insekten unbedingt angewiesen wären, sind Zugvögel. Sie sind im Winter am Mittelmeer oder in Afrika.

Wieviel füttern?

Vögel zu füttern, ist etwas Emotionales. Wir sehen gerne dabei zu, wie wir Gutes tun. Da ist es uns wichtig, dass wir am richtigen Tag das Richtige füttern. Aber ist das nötig? Wir können das Füttern aber auch ganz anders sehen:

Alle profitieren

Alle Vögel profitieren, wenn Sie einfach nur Sonnenblumenkerne "ins System geben". Vielleicht ist der Kernbeißer zu groß, um am Futterrohr Halt zu finden. Dann muss er woanders fressen. Oder ein anderer Vogel traut sich einfach nicht so nah an die Menschen. Diese Vögel profitieren, weil Meisen und Sperlinge etwas Anderes für sie liegenlassen. Denn die lassen sich ja am Futterrohr verwöhnen.

Auch bei den Schmetterlingen gibt es bedrohtere Arten als etwa unsere Kohlmeise. Schmetterlinge oder Schmetterlingspuppen überwintern getarnt, aber hilflos. Meisen fressen im Laufe eines Winters in Deinem Garten die übergroße Mehrheit auf. Wenn die Meisen sonst genug Futter finden, überleben auch mehr Schmetterlinge.

Ganzjährig füttern?

In einer ausgeräumten Natur ist immer Bedarf da. Aber im Winter ist das Angebot gering und manchmal von Schnee bedeckt. Gleichzeitig ist der Energiebedarf besonders hoch. Doch wenn Junge gefüttert werden müssen, wird ebenfalls sehr viel Futter gebraucht. Deshalb ist es sinnvoll, mindestens von Winter bis in den Frühsommer hinein zu füttern.

Über ganzjähriges Füttern kann man streiten. Im Sommer wird überschüssiges Futter wegen der Reviergrenzen nicht durch benachbarte Vögel genutzt. Als Futter für Vogelkinder werden Insekten gebraucht . Körner helfen aber den Eltern. Aber vielleicht besteht das Revier aus Rasen und Pflaster. Dann ist auch im Sommer und Herbst kein überschüssiges Futter da. Je weniger Natur in der Umgebung, desto sinnvoller das ganzjährige Futterangebot.

Krankheiten vermeiden

Wichtig: Im Sommer ist das Risiko, dass sich Krankheiten an Futterstellen ausbreiten besonders hoch. Deshalb: Im Sommer kein Futterhäuschen, sondern nur Futterrohre. Vögel dürfen nicht im Futter stehen.

Im Sommer sollte man Futterrohre häufig reinigen. Verwende dafür nur heißes Wasser!

Große Gebinde sind billiger

Füttere also einfach regelmäßig und viel. Das läuft ins Geld. Aber man muss Vogelfutter ja auch nicht völlig überteuert im 500g Plastikbeutel kaufen. Sonnenblumenkerne gibt es weit günstiger in 25 kg Papiersäcken. Besser für die Natur. Besser für den Geldbeutel.

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Vogelbad

Wasser

Meinem verstorbenen Vater wurden schon Nistkästen mit brachialem Vandalismus zertrümmert. Es war ein Ackernachbar, der fürchtete, Meisen könnten seine Äpfel anpicken.

Meisen tun das tatsächlich manchmal. Doch sie mögen überhaupt kein Obst. Warum also picken sie Äpfel an?

Meisen haben Durst. In einem trockenen Sommer sind sie verzweifelt auf der Suche nach Wasser. Da kommen Äpfel durchaus gelegen. Es fällt erst auf, wenn man nachdenkt: Wasser gehört zur Sorge für unsere gefiederten Freunde einfach dazu.

Deshalb ein wichtiger Tipp: Stelle Singvögeln ein Vogelbad zur Verfügung. Vögel brauchen Wasser zum Trinken und zur Körperpflege.

Im Sommer verbreiten Wasserstellen Krankheiten. Grünfinken starben in den letzten Jahren in großer Zahl an einem Parasiten. Dieser wird im Sommer an Wasserstellen und wahrscheinlich auch an Futterstellen verbreitet. Das Problem: Die Naturlandschaft mit Bächen und Teichen ist gepflegten Gärten und Straßen gewichen. Unsere Singvögel teilen sich viel zu wenige Wasserstellen. Also: Mehr Wasserstellen und regelmässig gründlich reinigen.

Die Vogeltränke

Optimal ist übrigens eine flache, aber randvoll gefüllte Schale. Denn nachts, wenn keiner es sieht, kommen auch Fledermäuse zum Trinken. Sie tun das gerne im Tiefflug, ohne zu landen.

Oft werden einfach Blumentopf-Untersetzer aus Ton oder Plastik als Vogeltränke verwendet. Besser sind Keramik-Untersetzer. Sie sind glatter und werden beim Reinigen sauberer. Für die Krankheitsvorsorge ist das ein enormer Vorteil.

Wasser für Eidechsen

Es mag den einen oder anderen Leser vielleicht überraschen: Auch Eidechsen haben ein Wasserproblem. Mauereidechsen auf der Terrasse, die beim Blumengießen versehentlich nass werden, laufen nicht weg. Sie trinken sofort Wasser. Oder stelle Zauneidechsenan an einem heißen Sommertag einen Blumentopf-Untersetzer mit Wasser hin. Sie können der Versuchung höchstens ein paar Minuten widerstehen.

Der Tierwelt Wasser in seinem Garten anzubieten, ist also ein wichtiges Element des Naturschutzes. Doch versuche nicht, Eidechsen und Singvögel mit der gleichen Tränke zu versorgen. Das Vogelbad sollte unerreichbar für Katzen sein. Das gilt auch für eine Tränke für die Eidechsen. Da hilft manchmal einfach ein zerbrochener Blumentopf.

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